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Breitbandausbau noch nicht „in trocknen Tüchern“

(Rohrbach, wk)

Einen Schwerpunkt der gestrigen Gemeinderatssitzung im Mehrzweckraum der „v.-Koch-Schule“ bildete die Information über den Entwicklungsstand des Breitbandprogramms für Rohrbach und die Ortsteile. Außerdem wurde über den Vertrag mit dem Tierschutzverein Pfaffenhofen und die Vergabe zur Strombeschaffung im Zeitraum 2020 bis 2022 entschieden.


So einfach, wie es sich einige Mitbürger es vorgestellt hatten, geht es mit dem Breitbandausbau doch nicht – das mussten auch die Gemeinderäte bei ihrer gestrigen Sitzung erfahren. Es läuft nämlich nicht so ab, dass da der damalige Minister Dobrindt mit einem großen Förderbescheid nach Rohrbach kommt und dann mit dem Ausbau begonnen werden kann. Auch die Gemeinde selbst wird nicht so ohne weiteres in allen Straßen Rohre mit Glasfaser verlegen, um den Haushalten ein schnelles Internet zu sichern. Erst einmal muss abgeklärt werden, welche Provider (z.B. Telekom oder INEXIO - früher P2-Systems) in welchem Bereich ihre Netze ausbauen wollen. Wenn z.B. die Telekom ihr Netz auf 30 Megabit pro Sekunde ( 30 Mbit/s) hochfährt, aber das Glasfaserkabel nur bis zum großen Verteilerkasten führt, werden die Hausanschlüsse weiterhin mit Kupferkabel bedient und dann ist nix mit schnellem Internet, obwohl Dobrinddt´s Ministerium in unterversorgten Gebieten sogar einen Netzzugang von mindestens 50 Mbit/s propagierte und fördern wollte. Und für Schulen sollte sogar eine Netzgeschwindigkeit mit Gigabit-Anschlüssen möglich sein, auch wenn das Schulgebäude bereits über einen 30 Mbit/s-Zugang verfügte. Doch die Förderschranke für Rohrbach liegt bei 30 Mbit/s; Gebiete, in denen diese Netzgeschwindigkeit vorhanden ist, werden dann nicht mehr gefördert – so die Aussage im Gemeinderat. Und wenn die Provider auf eigene Kosten ihr Netz ausbauen, macht es für die Gemeinde keinen Sinn, in diesen Gebieten selbst aktiv zu werden. Doch bis von den Providern konkrete Aussagen vorliegen, kann noch einige Zeit vergehen.
In der Gemeinderatssitzung war ein Vertreter des Providers INEXIO anwesend, der für das Gewerbegebiet am Bahndamm überall Glasfaser anbieten will, ebenso scheinbar die Telekom. Und für die Ortsteile (außer Waal, Ossenzhausen und Buchersried) sollen auch über 30 Mbit/s Geschwindigkeiten angeboten werden. Damit würde sich dort ein gemeindeeigenes Glasfasernetz finanziell nicht mehr lohnen. Und da die Telekom für den Hauptort ihr Netz auf eigene Kosten ausbaut (aber nicht mit Glasfaser bis ins Haus) verwirft die Gemeinde ihr angedachtes eigenes Betreibermodell. Für den Ortsteil Waal will INEXIO den Bürgern den Breitbandausbau anbieten, auch für das Neubaugebiet Waal. Förderfähig sind auch die Ausbauten in Buchersried und Ossenzhausen – hier soll die Förderung nach dem bayerischen Förderprogramm abgewickelt werden. Und grundsätzlich soll bei allen Ausbaumaßnahmen in Rohrbach und den Ortsteilen eine Glasfaserinfrastruktur berücksichtigt werden sowie bei Straßenbaumaßnahmen gleich Glasfaserleerrohre verlegt werden, wie zum Beispiel bei der Hauptstraße in Fahlenbach.
Ohne Probleme wurde der neue Vertrag mit dem Tierschutzverein zugestimmt, der eine Unterstützung des Vereins in Höhe von 50 ct. je Einwohner vorsieht; sollte der Verein Defizite haben erfolgt ein weiterer Zuschuss in Höhe von max. 50 ct. je Einwohner. Der Tierschutzverein kümmert sich kreisweit um alle Fundtieren und deren Verpflegung, was sonst Aufgabe der jeweiligen Gemeinde gewesen wäre.
Für den zukünftigen Strombedarf der Gemeinde in den Jahren 2020 bis 2022 wird eine vom Bayerischen Gemeindetag beauftragte Firma (Kubus GmbH) eine Ausschreibung durchführen, und zwar für Ökostrom statt „Normalstrom“ ohne aber die Zusatzkosten für neue Ökostromanlagen. Da dieser Strom um 0,3 ct/kwh teurer ist als der „Normalstrom“ stimmten 5 Gemeinderäte gegen den Vorschlag.
 

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